Was bedeutet eigentlich Retusche?

Retusche ist französisch

Der Begriff Retusche kommt aus dem Französischen von retouche, was wörtlich noch einmal berühren bedeutet und meint schlicht Nachbesserung beziehungsweise die nachträgliche Verbesserung einer Fotografie, eines Fotos nach der eigentlichen Aufnahme.
Mit Retusche ist einerseits das Retuschieren selbst gemeint, wenn an einer Fotografie Veränderungen vorgenommen werden und andererseits wird der retuschierte Bereich beziehungsweise die retuschierten Stellen Retusche genannt.

Warum überhaupt nachbessern bzw. retuschieren?

Fotos nur verbessern oder auch verändern?

Der Wunsch nach einer Retusche von Fotografien, ist so alt wie die Fotografie selbst: Schon die frühen Fotografen wollten die Unzulänglichkeiten in Belichtung, Schärfe, Staub und Kratzer, Kontrast, Farbe etc. beseitigen und den Gesamteindruck des Fotos verbessern.

Dazu kam schnell der Wunsch nach dem gezielten Verändern der Aussage eines Fotos. Im Gegensatz zur Malerei oder Lithografie galt das neue Verfahren der Fotografie lange als unbestechlich. Doch das war es in Wirklichkeit nie. Schon die Wahl des Bildausschnitts bietet die Möglichkeit der Manipulation. Der Fotografierende bestimmt was auf dem Bild erscheint und was gegebenenfalls nicht gezeigt wird.
Zusätzlich wurde zu Pinsel und Farbe gegriffen und Fehlendes ergänzt, Ungewolltes entfernt und Unschönes verschönert.

Digitale Retusche von Bildern mit hoher technischer Qualität

Heute werden die Begriffe Retusche, Bildretusche beziehungsweise Fotoretusche oder auch Postproduktion in erster Linie im Sinne von Verbesserung oder Vervollkommnung von Bildern verwendet. Digital erstellte Bilder haben im Allgemeinen eine hohe technische Qualität. Trotzdem gibt es störende Lichtreflexe, unerwünschte Schatten, Fehlbelichtungen und natürlich Fehler im Motiv selbst, die gemildert oder entfernt – die retuschiert werden müssen. Siehe auch Störende Elemente, Fehlstellen, Schmutz und Staub entfernen.

Retusche und Composing

Oder es werden Änderungen gewünscht, die ohne Retusche nicht oder nur mit sehr großem Aufwand möglich sind. Klassisches Beispiel ist die Gruppenaufnahme wo Personen nachträglich einmontiert oder entfernt werden sollen. Bevor das ganze Shooting wiederholt werden muss, was oftmals gar nicht möglich ist, kommt der Retuscheur zum Einsatz. In der Retusche werden dann Größe und Proportionen, Licht, Schatten und Farbstimmung der einzufügenden Personen retuschiert um zu einem stimmigen Endergebnis zu kommen. Siehe auch entfernen.

Visualisierung durch kreative Bildretusche

Oft sollen auch Dinge visualisiert werden, die es (noch) gar nicht gibt, wie zum Beispiel neue Produkte, deren Verpackung noch im Entwurfstadium ist.

Spezialgebiete der Retusche

Es gibt verschiedene Spezialgebiete der Retusche wie zum Beispiel die Porträt-Retusche, die eine Person ins rechte Licht stellt, Beauty-Retusche, die auf ein möglicherweise unrealistisches Ideal hin arbeitet, die Architekturretusche im Bereich der Architekturfotografie, die der Zeit bis zur Vollendung eines Hauses etwas vorgreifen kann oder die Maschinenretusche, bei der speziell Maschinen und Werkzeuge retuschiert werden, um auch noch die letzten Details sichtbar zu machen.

Retusche in der vordigitalen Welt

In der vordigitalen Druckvorstufe gab es in der Retusche eine ganze Reihe von Spezialisten: Es gab den Retuscheur, auch Reproretuscheur genannt, den Farb-Retuscheur, den Schwarz-Weiß-Retuscheur oder Duplikat-Retuscheur, die analoge Vorlagen so bearbeitet haben, dass drucktechnisch bedingte Nachteile ausgeglichen wurden. Zusätzlich wurden natürlich auch damals schon gezielte Retuschen vorgenommen um den Bildinhalt, die Bildaussage oder Bildstimmung zu verändern.

Die analoge Positivretusche gegen Staub und Dreck

In der analogen Fotografie wurde zunächst das in der Kamera belichtete Negativ entwickelt. Durch das fertige Negativ wurde dann ein Positiv belichtet, entweder als Diapositiv erneut auf Film, wie in der Reproduktion benötigt oder auf Fotopapier als fertiges Endprodukt. Staub, Fussel und Dreck auf dem Negativ zeichneten sich als helle Flecken auf dem Positivfilm oder dem Fotoabzug ab. Um die Flecken zu beseitigen wurde retuschiert und so im wahrsten Sinne nachgebessert: Mit ruhiger Hand und spitzem Pinsel, am besten dem berühmten Kolinsky Rotmarder und grau bis schwarzer Eiweißlasurfarbe wurden die hellen Flecken unsichtbar gemacht.

Die analoge Negativretusche zum Verschönern

Seltener wurde die analoge Negativretusche angewendet. Noch vor dem Belichten des Positivs wurde mit derselben Eiweißlasurfarbe die Schwärzung auf dem Negativ erhöht, was die Lichtdurchgängigkeit vermindert und damit zu helleren Bereichen im Diapositiv bzw. auf dem Fotoabzug geführt hat. So wurden, zum Beispiel in der Porträtfotografie Hautunreinheiten, Pickel oder kleine Härchen auf dem Positiv aufgehellt.

Und was folgt daraus?

Vieles von dem, was früher mühevoll retuschiert werden musste, ist heute kein Thema mehr. Inzwischen ist die Retusche dazu da, in der Regel schon sehr gute Bilder zu perfektionieren oder Wünsche umzusetzen, die man früher nicht zu träumen wagte. Zu allen Zeiten aber galt, dass niemand sehen durfte, dass ein Bild retuschiert worden ist.

Was bedeutet eigentlich wegretuschieren von Bildteilen und störenden Elementen

Beispiele für Retuschen

Beispiele für Retuschen und das Retuschieren von Bildern

Mehr erfahren:

Rufen Sie mich an unter 040-608 892 77 oder schreiben Sie mir: bildretusche@michael-rabe.de
Gern mache ich Ihnen ein interessantes Angebot für die professionelle Retusche Ihrer Bilder.